Kein Überdruckventil...


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Geschrieben von Joachim S am 29. Mai 2024 08:55:09:

Als Antwort auf: Re: ESP-weiterer Rat notwendig geschrieben von Stefan aus Middlfranngn am 29. Mai 2024 08:08:59:

Mal angenommen, man würde bei einer funktionierenden Einspritzpumpe/Motor einen Einspritzventilanschluss komplett dicht machen, so dass kein Diesel mehr in Richtung ESD kann... dann baut der Hochdruckteil doch trotzdem die vollen >130bar auf. Gäbe es da nicht eine Art Zwangsöffnung innerhalb der Einspritzpumpe, würde nach meinem Verständnis recht schnell das Pumpengehäuse platzen oder ähnliches...?
Worauf ich hinaus will: Ich könnte mir (ganz laienhaft ausgedrückt) schon vorstellen, dass im Hochdruckteil ein gewisser Mindest(vor)druck entstehen muss, damit die Pumpe funktioniert. Wenn da nun auch nur an einem der Rückhalteventilen was nicht stimmt... eventuell wird dann vorzeitig Druck wieder in Richtung Niederdruckteil abgebaut.
Der Threat-Ersteller hatte geschrieben, dass er an allen 6 Ventilen 0,1mm dickere Kupferringe eingesetzt hatte, dann an Zyl. 1 später wieder zurück auf den Originalring getauscht hatte. Somit sind an Zylinder 1-4 und 6 immer noch dickere Scheiben verbaut. Und... ganz ehrlich, bitte korrigiert mich, wenn ich das falsch sehe: 1/10mm kann in diesem Fall ne ganze Menge ausmachen!


Hi Stefan,

nein, der Hochdruck bringt nicht das Pumpengehäuse zum Platzen. Er gelangt nicht ins Gehäuse. Er entsteht nur in dem winzigen Totraum unter der Verschlussschraube im "rostigen Eisenklotz", dem HD-Teil.

Da gibts keine Sicherung gegen Überdruck. Der enstehende Druck wird dann viel größer als 150 bar. (Schon im normalen Betrieb hast du weit mehr, 400 bar sind realistisch).

Bei Anlassdrehzahl wird sich das über die Undichtigkeiten noch abbauen, bei voller Drehzahl wird die mechanische Belastung aber extrem. Unser "Pumpenprofi" hatte mal einen Fall, wo jemand einen Anschluss verschlossen hatte, weil die Einspritzleitung kaputt war. Die ESP hat es überlebt, aber knapp. Jedenfalls ist das Ding auf den restlichen Zylindern noch gefahren. Es waren aber Verfärbungen an der Hubscheibe zu sehen.

Fehlt das Innenleben, wird es so sein, wie Peter sagt. Nach jedem Hub der Pumpe baut sich der Druck un der Leitung auf Null ab. Wenn dann noch Luft drin ist, wird die Düse sich beim nächsten Hubnicht öffnen, also entlüftet die Leitung nicht, der Motor wird nicht starten.

Die Funktion der Druckhalteventile ist im Wesentlichen eine Rückschlagfunktion. Aber mit einem gezielten Rückhub vorm Zurückdichten, damit die Düse nicht nachtröpfelt. Es wird also nur etwa 40 bar aufrecht erhalten.

Ob da nun die Kupferringe 1/10 mehr oder weniger haben, der Motor wird laufen. Definitiv.

Wenn man das bewegliche Teil aber verkehrt einbaut (wie gesagt, ich weiß nicht ob das möglich ist), dann könnte es entweder verstopfen, oder garnicht abdichten.

Bleibt es offen, wird es so sein wie Peter sagt, du kriegst den Motor nicht an. ABER! Bei offener Leitung müsste schon Sprit kommen . Definitiv.

Gruss Jo

PS, die moderneren Pumpen für TDIs haben keine Rückschlagventile mehr, sondern nur noch Drosselbohrungen. Diese Pumpen haben weitaus schlagartigeren Druckaufbau, entlüften vermutlich deswegen trotzdem...



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