Re: Hochdachumbau


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Geschrieben von BaPi am 27. Juli 2005 13:58:03:

Als Antwort auf: Hochdachumbau geschrieben von Stefan am 26. Juli 2005 15:15:14:

Hallo,

>genauso ausschneiden um die hohen Hecktüren weiter nutzen zu können. Geht das überhaupt ? Was muss ich beachten ?

Gehen tut das, allerdings hast Du Dir da die denkbar aufwändigste Lösung ausgesucht ;-)

Im Normalfall muss das alte Dach völlig rückstandsfrei runter und das ist erstmal eine Heidenarbeit (Dach abschneiden, Kleber rauskratzen, alles schleifen, grundieren und anständig lackieren. Man kann auch (so hat's der Karosserienbauer bei mir gemacht) das alte Dach vorne nur bis zur B-Säule, hinten im Bereich Türen rausnehmen, an den Seiten einen etwa 6 cm hohen Streifen stehen lassen und das neue Dach dort mit verkleben. Dann bleibt allerdings von der Regenrinne so gut wie nichts mehr übrig und die Soße läuft Dir auf der gesamten Breite über's Auto. Angesichts der eingesparten Arbeit kann man damit aber leben. Ob das eine Alternative für Dich ist, weiß ich nicht. Mein Dach (Reimo Jumbo) ist am unteren Rand so ausgestellt, dass der Rest des alten Dachs genau dahinter passt. Wenn Dein gebrauchtes diesen Absatz nicht hat oder schon mal "beschnitten" wurde, kann's problematisch werden.

Die Spriegel vom alten Dach passen von der Höhe und der Position wahrscheinlich nicht mehr. Da hat man schneller neue angefertigt und reingebraten (die Original-Spriegel sind geschraubt).

Aufwändig ist das Anpassen des neuen Dachs, besonders an den hinteren Türen. Am besten setzt Du das Ding auf zwei quer gelegte Kanthölzer, reißt dann die Form grob an und arbeitest vorsichtig nach, bis es vorne, seitlich und hinten satt in der Regenrinne sitzt.

Das ist dann auch der Zeitpunkt, die Spriegel einzupassen. Ich würde die Dachhaut als zusätzliche Stabilisierung mit den Spriegeln verkleben; dann brauchst Du auch nichts mehr zu verschrauben, denn das Ding sitzt bombenfest. Wenn Du alles passend hast, gibst du reichlich Sika in Regenrinne, dicke Raupen an die Reste des alten Hochdaches, guckst innen und außen, ob sich der Kleber schön überall verteilt, ziehst die ganze Chose mit drei oder vier langen Spanngurten rund ums Auto gut fest und denkst einen oder zwei Tage drüber nach, ob Du nichts Wichtiges vergessen hast. Wenn Dir dann was einfällt, ist es garantiert zu spät - Dein Dach sitzt unverrückbar fest.

Du fährst mit Deinem neuen Dach dann zum TÜV, der die neue Höhe misst (in Frankfurt war das eine absolut ziruksreife Slapsticknummer mit drei Ingenieuren, zwei Dachlatten, vier Zollstöcken, einer Wasserwaage und reichlich Publikum) und einträgt. Dafür brauchst Du u.U. aber noch ein Gutachten vom Hersteller sowie eine Bescheinigung über den Einbau nach Maßgabe des Herstellers.

Ganz wichtig ist eine vernünftige Vor- und Lackierarbeit an den Stellen, an denen das Dach neu verklebt wird. Wenn Du da pfuschst, handelst Du Dir jede Menge Frust und eine ewige Baustelle ein. Wenn das alte Dach runter ist, schau Dir mal die Konstruktion der Längsholme im Dachbereich an. Da sind mehr Stellen für einen ungewollten Wassereintritt (besonders an den A-Säulen) als am ganzen Auto zusammen.

Gutes Gelingen und viel Spaß beim Umbau

Gruß aus Frankfurt

BaPi




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