Re: Bin wieder da! Kurzer Baltikumbericht... Danke
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Geschrieben von Martin aus Pirna am 26. Juli 2005 07:19:22:
Als Antwort auf: Re: Bin wieder da! Kurzer Baltikumbericht... Danke geschrieben von Martin a. B. am 26. Juli 2005 00:20:08:
Hallo Ihr Baltikum-Fahrer :-)
>Obwohl das vielleicht den ein oder anderen hier auch interessiert.
Schon, aber...
Was uns angemehm auffiel, war, daß es so gut wie keinen Tourismus in dieser Richtung gibt. Die Hotelfraktion, die sich nur die Städte anschaut war vertreten, auch ab und zu ein PKW mit ausländischem Kennzeichen, aber Wohnmobile oder gar Wohnwagen fehlten fast völlig. Es gab Tage, da haben wir kein anderes Wohnmobil außer unserem gesehen. Es gibt so gut wie keine Campingplätze, ich glaube, mich erinner zu können, daß es in Lettland und Litauen zusammen 22 CPs gibt. Einen haben wir mal angefahren. Der lag an einem Bach, verfügte damit also über fließend Wasser *g* und ein Toitoihäuschen stand auch schon da. Allerdings in Holzausführung und etwas abseits. Was nicht heißt, daß der CP schlecht gelegen war. Leider waren aber nur Leute mit Booten dort, die mitsamt dem fließend Wasser gekommen waren und etwas pikiert schauten, als wir mit dem Ungetüm dort auftauchten. Der Allrad bewies dann auch, daß der Platz eigentlich für uns nicht gedacht war :-(
>Ostpolen (wunderschön!)
>Du meinst sicher die Masurische Seenplatte.Die Masuren haben wir nur passiert, als wir zurückgefahren sind. Wir meinten Ostpolen, oder auch Holzpolen genannt. Hügelige Landschaften, Gemächlichkeit, kurvige Straßen... Wir sind über Zilina, Poprad, Spišske Podhradie (Zipser Burg), Prešov über den Dukla-Paß gefahren. Dort war im 2.Weltkrieg mächtig was los und die Gegend ist fast ein Museum. Da stehen die Flugzeuge und Panzer noch neben der Straße, liebevoll konserviert. Oder das "Tal des Todes", Udoli Smrt, wo die Russen die Deutschen plattgewalzt haben. Danach seid Ihr in Polen. Und wenn Ihr bis dahin noch nicht gemerkt habt, daß die Uhren langsamer gehen, hier bekommt ihr das auf jeden Fall mit. Die Dörfer verträumt, endlose Wälder, freundliche Menschen, betrunkene Heidelbeersammler, die eine Kiste Heidelbeeren für eine Zigarette abgeben wollen. Leider hatte ich keine Zigaretten dabei und Geld wollte er keines :-(Rzeszow, Lublin (mit Majdanek), Bialystock war der weitere Verlauf. Am Narev hinter Bielsk Podlaski über die Brücke und rechts in den Wald immer weiter fahren, da kommen mehrere Wege an den Narev. Schaut nach, ob man unten wenden kann; wir haben für solche Fälle zwei kleine PMR-Handys, damit der Guckende nicht wieder hochflitzen muß, wenns eine gute Stelle ist. Über Suwalki in den Masuren sind wir nach Litauen rausgefahren. Der (ehemalige) Grenzübergang hat was beängstigendes an sich mit seinen ein Kilometer langen Stacheldrahtverhauen.
Schön ja -kann ich bestätigen; nur hatte man uns dort das letzte Mal (1998)unsern VW-Bus geklaut -ganz übel.
>[So kamen wir dann zum LT...]Schade. Ich denk' ich hab mir genug Gedanken gemacht, wie ich die Kiste sicher mache. Wegfahren ist nicht mehr drin, wenn ich das nicht will und aufmachen eigentlich auch nicht mehr.
>Wieviel Zeit würdest du für die Drei veranschlagen?
>St. Petersburg; Königsberg ward ihr nicht!?
>Auch (-wie mir) zu teuer und zuviel Gemach mit Visa usw. ? Oder noch andere Gründe? Sicherheit(s. o.)?
>Hund hatte ihr keinen dabei?
>Lohnt es sich einen Kanadier/ Boot mitzunehmen?Wir hatten drei Wochen incl der Sonnabende und Sonntage davor und danach. Freitag Nachmittag los bis Mitte Tschechei, Sonnabend Übernachtung in der Nizke Tatry bei Liptovsky Mikulas, Campingplatz im Demänovska Udoli. Am Sonntag dann die Demänovska Jaskyna Slobody (Freiheitshöhle, sehr empfehlenswert!) angeschaut und weiterfahrt Richtung Zips. An der Höhle auf dem Parkplatz auch das einzige Mal, daß einer versucht haben muß, das Auto aufzuschließen. Der Stöpsel war oben und die Tür in der ersten Raste. Weiter bekommt die kein Mensch auf. Die Zipser Burg angesehen und weiter Richtung Grenze. Im Sonnenblumenfeld übernachtet und am nächsten Tag nach Polen... Russland und Königsberg haben wir nicht besucht, haben uns nur Sowjetsk (Tilsit) von der Litauischen Seite aus über die Memel angesehen. Der Aufwand und die Kosten für Visa waren uns dann doch zu hoch. Hund haben wir keinen. Und das Kanu haben wir absichtlich zu Hause gelassen, weil wirs sonst wahrscheinlich nur mal aus Jux ins Wasser geschmissen hätten. Die Flüsse sind alle ideales Kanurevier, meistens weit abseits irgendwelcher Straßen und nicht verbaut. Allein auf der Memel haben wir Betonnung gesehen, aber keinen Schiffsverkehr. In Daugavpils stand ein Bugsierer, einfach so aufs Ufer gesetzt, sonst sahen wir keine Schiffe. Kilometerlange Sandstrände säumen die Ufer und das Wasser ist Moorbraun wie in Schweden. Baden waren wir öfters.
>...allerdings muß man meistens erst einen oder mehrere Kilometer auf üblen Sandwegen ans Meer hoppeln.
>Du hattest glaube ich damals schon deinen 4x4 (neid)? Mein LT macht vieles mit solange der Untergrund fest und griffig ist, aber Sand mag er allerhöchstens bis kurz vor die Vorderräder. (vielleicht kannst du dich noch dunkel an ähnliche, frühere Erfahrungen erinnern, war da mal nicht was in Finnland...;-) )Der 4x4 ist nicht zwingend notwendig, man findet auch massig andere Stellen, an denen man schön stehen kann. Aber mit 4x4 muß man nicht so lange suchen ;-) Oder einen Baumstamm wegziehen, der quer über dem Weg liegt, wie am Narev in Polen. Die Wege an die Ostsee würde ich vorher genau inspizieren und zumindest vorsichtig fahren. Wo wir waren, wäre das nächste Dorf, wo man eventuell einen Traktor besorgen könnte, gute 2 Stunden Fußmarsch weit weggewesen. Es gibt sehr viele verlassene oder fast leere Ortschaften. Nehmt wenigstens paar Anfahrhilfen (z.B. Elektriker-Kabelbahnen) mit und Schneeketten. Kein Quatsch!
>und schließlich die ultimative Frage (schlagmichnichttot): Wenn man von Süden (Deutschland) kommt, fährt man an dem schönen Elbtal vorbei? Oder lohnt ein Abstecher?Immer. Der Stellplatz ist 200Meter weiter oder direkt vor dem Haus, je nachdem. Aber irgendwann fahren wir auch in den Urlaub ;-) Mail einfach.
Aber dann beklagt Euch nicht, daß Ihr nicht mehr bis ins Baltikum gekommen seid, weil Euch das Elbtal so sehr gefallen hat;-)
mfG Martin & Ulrike aus dem selbigen
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