Re: RE: Bilder vom Heck
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Geschrieben von Chris am 12. September 2005 18:34:12:
Als Antwort auf: RE: Bilder vom Heck geschrieben von Thommi am 12. September 2005 08:20:08:
>Da wird von mangeldender Plege des/ der Vorbesitzer gesprochrn, etc.
>Ich stelle hier mal die Frage, wie ich das denn machen soll? Nachträglich Hohlraumversiegelung in die Träger einbringen? Die verschlossenen Wasserablauflöcher (mit dem Hammer zugeschlagen) wieder aufbiegen?
>Ichb denke, der Kunde (Endverbraucher) kann (sollte, darf) darauf vertrauen, das der Fahrzeughersteller (mit dem entsprechenden Namen)nach dem Stand der Technik produziert.
>Werden solche eklatant wichtigen Sacchen wie Hohlraumversiegelung vergessen und ein Träger unnötig durchgesägt (dadurch die Festigkeit der Rahmenverlängerung mehr als fraglich), so ist das in meinen Augen ganz einfach Murks.Zum Thema Kundenvertrauen und Stand der Technik: Kurz gesagt nein, man weiß nie was drin steckt. Das hat verschiedene Gründe.
Autos sollen eine bestimmte Zeit lang halten, danach dürfen sie kaputt gehen. Auf diese Lebensdauer werden sie ausgelegt im Bezug aus Laufleistung und Alterung. Bei Pkws sind diese Anforderungen wesentlich geringer als bei leichten Nutzfahrzeugen und dort wiedrum wesentlich geringer als bei schweren Nutzfahrzeugen. Hängt eben von der Art der Beanspruchung ab. Wohnmobile dürften da ziemlich weit unten liegen. Maßgeblicher Faktor für so eine Auslegung ist vor allem der Preis. Wieviel Geld ist der Kunde bereit auszugeben für Features, die er gar nicht sieht oder erst nach 10 Jahren? Auch läßt sich eine Lebensdauererprobung in der kurzen Entwicklungszeit nur improvisieren, nie 100% abprüfen. Man kann nicht jeden Fall nachstellen, und viele Mängel zeigen sich halt erst, wenn das Produkt schon einige Jahre auf der Straße ist. Abgesehen davon ist es für einen Wohnmobilhersteller gar nicht rentabel, bei so kleinen Stückzahlen irgenwas lange auszuprobieren - die Kosten wären viel zu hoch.
Das Argument, so ein Liter Hohlraumwachs sollte im Preis doch drin sein, zählt nicht. Solche Kleinigkeiten summieren sich unheimlich schnell. Die Preise werden knallhart kalkuliert, jeder Cent wird umgedreht, und wie gesagt, was ein Kunde nicht auf anhieb sieht, bezahlt er auch nur ungern. Ich arbeite selbst in der Entwicklung bei einem bekannten Wolfsburger Hersteller und sehe das jeden Tag - das Kunststück ist nicht, gute Autos zu bauen, sondern gute Autos zu bauen, die sich auch verkaufen. Erschwerend kommt hinzu, daß Wohnmobile keine Fließbandware sind sondern Handarbeit - ensprechend viel Einfluss hat es, wer konkret daran baut. Und irgendwo müssen ja auch die Preisunterschiede zwischen den Herstellern herkommen.
Falls du zum Treffen kommst, können wir uns da gerne mal lang und breit drüber unterhalten.
Ansonsten kann ich dir nur raten, was du selbst schon vorgeschlagen hast: Hohlräume zugänglich machen (ein 10-15mm Loch an der richtigen Stelle tut keinem Träger weh), Schlauch rein und konservieren. So wird das bei Oldtimern ja auch gemacht. Man muß die Gefahr nur kennen. Aber dafür gibt's ja das Forum.
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