Re: Hochdruckpumpe Dichtung wechseln? Einfach?
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Geschrieben von Chris am 17. April 2008 17:23:58:
Als Antwort auf: Re: Hochdruckpumpe Dichtung wechseln? Einfach? geschrieben von LTrlebtlänger am 17. April 2008 15:25:32:
Hallo Wolf, halbe Sachen machen da halt keinen Sinn. Was nutzt es, die Pumpe auszubauen, ein paar Dichtungen zu wechseln, und ein paar Monate später leckt es an einer anderen Stelle.
Um die Dichtung vom Starterhebel zu wechseln, mußt du die Pumpe ausbauen, weil du sonst nicht rankommst. Damit wird es schon sinnvoll, die Pumpe hinterher neu einzustellen. Wenn du die Dichtung vom Gehäusedeckel tauschen willst, muß du den logischerweise abnehmen und steckst schon halb im inneren der Pumpe. Dabei mußt du schon drauf achten, den Starterhebel (dessen Dichtung du dann auch tauschen kannst) hinterher wieder richtig einzubauen. Den Dichtring für die Achse des Drehzahlreglers kannst du von außen wechseln, wenn du dir vorher genau die Einstellung merkst, gleiches gilt für den Volllastanschlag (Einstellschraube vorne am Gehäusedeckel). Soweit mußt du also noch nicht in die Innereien der Pumpe vordringen. Den Wellendichtring vorne kann man von außen tauschen, muß aber aufpassen, daß man die Oberfläche der Welle nicht verkratzt, sonst bekommt man das evtl. nie wieder dicht. Ich tauschen den lieber bei ausgebauter Welle. Und um den Dichtring am Hochdruckteil zu tauschen, mußt du ihn rausziehen und dann kommt dir schon das ganze restliche Innenleben der Pumpe entgegen. Zum Zusammenbauen mußt du dann schon genau wissen, wie alles zusammengehört. Außerdem brauchst du dann ein passiges Werkzeug für die "Dreikantschrauben" seitlich am Gehäuse. Wie gesagt, es gibt ein paar Teile, die man problemlos falschrum einbauen kann, dann geht zwar nicht zwingend was kaputt, aber der Motor läuft nicht oder nicht richtig und man darf alles noch mal zerlegen. Natürlich kannst du den Dichtring auch drin lassen, aber keiner sagt dir, wie lange der noch dicht bleibt (zu den klassischen Leckstellen gehört er meines Wissens nicht).
Zu ergänzen wäre noch, daß es zwei Sorten von Lecks gibt: Die, wo Diesel austritt und die man sieht, und die, wo Luft reinkommt und die man nicht sieht. Wenn also irgendwann mal aller Sprit in den Tank zurückläuft und du deine Batterie leerorgelst, ohne daß er wieder anspringt, denk an die Dichtung, die du nicht gewechselt hast.
Eine exakte idiotensichere Anleitung gibt's jedenfalls nicht und ich hatte bislang nicht die Muße, eine zu erstellen.
Was das Einstellen der Pumpe angeht: Wir sprechen hier ja nur vom Einstellen des Förderbeginns, das erreicht man durch verdrehen der eingebauten Pumpe im Halter. Man braucht dazu nur ne Messuhr mit passendem Adapter, keinen Prüfstand. Man kann die Pumpe auch immer nach Gefühl bzw. Gehör so einstellen, daß der Motor wieder läuft, aber nachstellen mit Messuhr ist natürlich immer besser. Aber du kannst die Pumpe jedenfalls voreinstellen und dann zur nächsten Werkstatt fahren, um die Prozedur mit Messuhr zu wiederholen.
Zur Not kontaktier mich einfach.
Gruß Chris
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