Re: Schon mal Bremsflüssigkeit DOT5 verwendet?


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Geschrieben von Uwe am 24. Juni 2008 22:38:24:

Als Antwort auf: Schon mal Bremsflüssigkeit DOT5 verwendet? geschrieben von Ingolf Arndt am 24. Juni 2008 16:14:13:


Moin moin,
die Idee ist gut, die Ausführung am LT wird allerdings ne gewaltige Aktion werden. Mit der alten Bremsflüssigkeit ablassen und DOT 5 nachfüllen ist das nicht getan. Hier sollten alle Bauteile komplett gereinigt und mit neuen Gummis bestückt werden. Als Beispiel brauchst Dir nur mal nen älteren Radbremszylinder von der Trommelbremse genau anschauen. Die komplete Bremsanlage hat in den verschiedenen Bauteilen Ecken, Ausbuchtungen etc. drin, wo sich noch die Erstbefüllung ab Werk befindet. Dieses Zeug bekommst selbst mit 100 Liter neuer Bremsflüssigkeit nicht rausgepült, da es außerhalb von der Strömung liegt. Das heißt also wirklich komplett zerlegen und reinigen. Außerdem machen die alten Dichtungen den Spass auch nicht mit.
Als alter Biker Schrauber seh ich ständig die Bremsen Probleme, die in erster Linie an defekten Staubmanschetten liegen. Hier dringt Wasser ein, lässt die Kolben rosten und die Bremse macht nicht mehr auf. Oft reicht hier schon ne gründliche Reinigung und sorgfälltige Montage. Und mal ganz ehrlich, welcher LT Fahrer bzw. Fahrer eines vierrädrigen Fahrzeuges hat schon mehr als nen Belag und Scheibenwechsel gemacht? Ich kenne keinen der hier schon mal nen Bremssattel am Auto zerlegt hat. Da wird gefahren bis der Kolben frisst, die Scheibe einer Mondlandschaft gleicht, und dann wird der ganze Sattel gewechselt.
Denke die Bremsenprobleme liegen kaum an der Bremsflüssigkeit, sondern definitiv an o.g. Punkten. In diesem Fall ist die DOT 5 kein Wunderheilmittel, sondern nur Perlen vor die Säue geworfen. Ich fahr ein 30 Jahre altes Big Bike mit knapp 300 kg. Nachdem die Anlage komplett zerlegt, gereinigt, mit neuen Dichtungen und vorbeugend mit VA Kolben bestückt wurden, hab ich hier ne Bremsanlage die besser als Neuzustand ist und jedem TüV Prüfer bleich werden lässt. Und zu guter letzt .... das ganze mit ordinärer DOT 4.
Also Leute, hier nicht auf irgendwelche Wundermittelchen hoffen, wie oft es oft auch bei den angebotenen Additiven versprochen wird. Am Anfang steht zuerst die ordentlich gewartete und funktionfähige Technik. Wer dann danach noch z.B. auf die DOT 5 umsteigt geniest dann die Vorteile von höheren Siedepunkt und wesentlich längeren Wechselintervallen.
Gruß Uwe

>Hej zusammen,
>es wurde ja gerade ausführlichst über kochende bzw. zu alte Bremsflüssigkeit diskutiert. Hat jemand schon einmal Silikon-Bremsflüssigkeit DOT5 verwendet (statt DOT3 oder DOT4 auf Glykol-Basis)?
>Vorteile: Siedepunkt ca. 260 Grad, nicht hygroskopisch (heißt für mich, dass nicht mehr gewechselt werden muss), greift Lack nicht an, ungiftig.
>Nachteile: Verhältnismäßig teuer (Korrosionsschutz-Depot verlangt 31 € für's Litergebinde, 5 l für 139 €), nach meiner Kenntnis keine ABE in Deutschland (EU-Zulassung soll's aber geben), leichter als Glykol-Bremsflüssigkeit (daher muß besonders sorgfältig die alte entleer werden).
>Soll vom amerikanischen Militär verwendet werden, also genau das richtige für uns harte Jungs, die einfach mal so ohne Enrohr fahren!
>Gruß Ingolf



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