Re: Nun ist es geschafft!


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Geschrieben von Micha aus Kiel am 22. Mai 2008 18:17:21:

Als Antwort auf: Re: Nun ist es geschafft! geschrieben von Uwe FDS am 22. Mai 2008 17:42:47:

Servus!

>Hallo,
>http://www.tecson.de/prohoel.htm
>Öl ist nicht unendlich vorhanden, 1981 hatten wir das Ähnliches, nur nicht so krass. Gelernt haben wir nichts, wir alle(!) haben die abhängigkeit vom Öl weiter forciert, wir alle geben uns einer ungehemmten Energieverschwendung hin und wir alle tun kaum etwas anders als Jammern. Dabei übersehen wir, daß die Anbieter vom Rohöl viele Jahre zwar richtig Geld verdient haben, aber weit davon entfernt waren, daß maximale an Kohle rauszuholen, was zu bekommen gewesen wäre.

Das stimmt zwar, ist jedoch nicht die Ursache für die hohen Preise.
Psychologen nennen das die sich selbst erfüllende Prognose. Prognosen werden dann oft wahr, weil viele danach handeln und somit die Prognose realisieren.
Das Phänomen ist derzeit auch am Markt für Öl zu beobachten. Die Investment-Gesellschaft Goldman Sachs z.B. hob seine Ölpreis-Prognose für die zweite Hälfte 2008 von 107 Dollar auf 141 Dollar an.
Andere gaben ähnliche Prognosen ab. Damit wurde die Öl-Hysterie weiter angeheizt. Prompt kaufen deswegen viele Marktteilnehmer Öl an den Terminmärkten und der Preis des Ölkontrakts zieht steil an.
Und das obwohl zur Zeit riesige Erdölreserven an der Brasilianischen Küste ständig neu entdeckt werden.


>Wer in einer solchen Zeit wie jetzt ein Auto kauft, was 15 - 18 Liter Benzin braucht, kann von mir vieles haben, aber kein Mitleid!


Das unterstreiche ich doppelt. Es muss erst richtig teuer werden, damit die Leute reagieren.

Dazu finde ich den Artikel recht passend...

>>Für die einen sind die stark steigenden Spritpreise ein soziales Problem: Mineralölkonzerne, Spekulanten und der Staat schröpfen die Autofahrer, was die Politik gefälligst verhindern soll. Für andere ist die neue Ölkrise eine Botschaft der Natur: Das fossile Energiezeitalter geht seinem Ende entgegen, weshalb die Politik die hohen Preise für eine klimafreundliche Energiewende nutzen muss.

Beide Sichtweisen tragen mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in sich. Jede für sich ist dennoch falsch, denn die soziale und die Klimafrage sind eng miteinander verzahnt.

So sorgt erst die zunehmende soziale Spaltung der deutschen Gesellschaft dafür, dass die hiesigen Autokonzerne mit ihren teuren, hochgezüchteten Spritschluckern ein Milliardengeschäft machen. Umgekehrt zerstören die Folgen der Erderwärmung die Existenz vor allem von ganz Armen in den Entwicklungsländern.

Auch eine langfristig tragbare Lösung muss daher beide Seiten der Krisenmedaille berücksichtigen. Die Wende im Verkehrsbereich mit einem ausgebauten öffentlichen Nahverkehr und Autos, die wenig oder gar kein Erdöl benötigen, kann nicht funktionieren, wenn die Unterschichten finanziell abgehängt werden.

Und billige Spritpreise, die die automobile Gesellschaft künstlich verlängern, stellen für Bewohner kleiner Inseln, trockener Regionen und küstennaher Gebiete eine Bedrohung dar.

Die Ölkrise, und das lehren uns die Rekordpreise wirklich, ist Ärgernis und Chance zugleich.<<


Grüße

Micha



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