Inhaltsverzeichnis
Kupplung
Bevor man diese Reparatur angeht, ist das Kupplungsspiel zu überprüfen.
Gängigkeit des Kupplungsseiles prüfen
Es sollte leichtgängig im gesamten Bewegungsverlauf sein.
Ist es schwergängig/hakt, steht das Kupplungsseil unter Zug mit ordentlich Reibung;
-die äussere Umhüllung ist an einigen Stellen durchgescheuert und rostig und hört sich „rauh“ an. Meist sind hier ein oder mehrere Drähte des Seiles gerissen. Das bedeutet Austausch des Seiles.
Ansonsten hilft nur noch dieser Versuch.
Die Welle, auf der das Ausrücklager läuft, mit WD 40 besprühen. Hülle vom Kupplungshebel abziehen und gezielt auf die Welle des Ausrücklagers sprühen - man sieht mit Hilfe einer Lampe ganz gut rein und kann gut zielen.Als Sofortmaßnahme ist das gut, aber als dauerhafte Lösung hilft nur einfetten der Gleithülse.
Tipp für Demontage/Montage:
Vor der Demontage des Kupplungsseils ein Zugkabel an die Lasche des Seils anbinden und dieses dann zum Einziehen des neuen Seils verwenden.
die Hauptbauteile und Wedi Motor/Kupplung
Um sie auszubauen, muss man das Getriebe ausbauen!!
Das ist „relativ einfach“, aber das Getriebe ist sehr schwer!!
Es wird empfohlen dies immer mit 2 Leuten zu machen!!
Das Ausrücklager und das PILOTLAGER sollte wegen des Aufwandes(Arbeitsstunden) bei dieser Reparatur IMMER mit ausgestauscht werden!
Zum Wiedereinbau sollte man einen Kupplungs - / Zentrierdorn haben!!
Das „Dicke “ ist der „Kupplungsautomat“ oder die „Druckplatte“
Die „Scheibe“ ist die eignentliche Kupplungsscheibe
Das „Kleine“ ist das Ausrücklager
Nochmals der Hinweis, man sollte bei einem Fehler in diesem Bereich ALLE diese Teile, incl. dem Pilotlager, austauschen!!
Material- und Arbeitspreise sollte man vorher erfragen.
Kupplungsschäden
Die Reparaturhinweise zeigen lediglich den Mindestersatzteilbedarf an.
Hier sind nur einige aufgelistet,
-verbrauchter Kupplungsbelag. Wann er verbraucht ist, kann man nicht vorhersagen, da das von der Gebrauchshäufigkeit abhängt. Im Kurzstreckenbetrieb früher, im Langstreckenbetrieb später. Wesentlich ist auch das Anfahrverhalten beim Start, am Berg, Anhängerbetrieb(mit Vollgas/schleifender Kupplung). Im Normalfall ist nur die Scheibe zu erstzen.
-verölte Kupplungsscheibe, wegen Undichtigkeit des Simmerings Motor und/oder Getriebe. Man merkt das an Ölaustritt(Fahne) an der Kupplungsglocke an dem „Überprüfungsfenster, ca. 2x3cm, auf der Fahrerseite(Position, ca. 10 Uhr) und/oder ganz unten. Die Scheibe(gesamt)/Simmering muss ersetzt werden.
Hier eine Bezugsmöglichkeit Wedi Motor/Kupplung mit Maßen
http://www.volkswagen-classic-parts.de/wellendichtring-972296.html
-Ausgeglühte Schwungscheibe wegen falschem Fahrverhalten oder zu langem Fahren mit abgenutzter Kupplung. Sie kann „abgedreht“ werden. Im Fall eines durch den Anlasser verursachten Schadens am Zahnkranz auf der Schwungscheibe kann dieser ersetzt werden. Ersatz ist teuer und liegt bei min. ca. 250€
-Federbruch im Kupplungsautomaten. Austausch erforderlich.
-Federbruch in der Kupplungsscheibe. Austausch.
-Defektes Ausrücklager. Austausch.
-Ein defektes Pilotlager beeinträchtigt die Funktion der Kupplung erheblich, wobei Folgeschäden an der Kupplung und auch am Getriebe erheblich und teuer sein können. Unbedingt prüfen und im Zweifelsfall immer wechseln
Kupplung – Hinweise und Tipps
Wann ist die Kupplung „verbraucht“?
Spätestens dann, wenn sie bei Belastung die Motorleistung nicht mehr auf die Antriebsräder überträgt, also durchrutscht, ist die Kupplung verbraucht. Oft sind dann auch schon die Oberflächen von Schwungrad und Druckplatte durch die Nietköpfe an den Kupplungsbelägen beschädigt und müssen geplant bzw. ausgetauscht werden. Das kann man bei rechtzeitigem Wechsel der Kupplungsscheibe meist vermeiden. Oft kündigen merkwürdiges Verhalten der Kupplung oder Quietschgeräusche diesen Zustand an.
Beträgt daher bei einer Kontrolle der Kupplungsscheibe im Rahmen anderer Reparaturen das Tiefenmaß zwischen Belagoberfläche und Nietenoberfläche 0.3mm oder weniger, so ist die Scheibe sofort auszutauschen. Der Austausch empfiehlt sich angesichts des Aufwands auch dann, wenn das Maß „bald“ erreicht ist.
Durchrutschen bemerkt man daran, dass der Motor während der Fahrt an „Steigungen“ beim Gasgeben plötzlich ohne Grund seine Umdrehungszahl erhöht und beim Gaswegnehmen auf die normale Drehzahl zurück fällt.
Das bedeutet, die „Kupplung rutscht“!
Hinweis: Die Kupplung des LT ist nicht selbst nachstellend! Rutschen kündigt nicht unbedingt das Ende der Kupplung an, es kann auch bedeuten, dass die Kupplung lediglich nachgestellt werden muss. Siehe Kupplungsspiel einstellen
Mit einer rutschenden Kupplung kann man die Fahrt zwar trotzdem noch kurze Zeit fortsetzen, muss aber starkes Beschleunigen und Bergstrecken vermeiden; die Kupplung muss früh möglichst ersetzt werden.
Verhalten unterwegs, wenn die Kupplung überraschend zu rutschen beginnt
Bei vorsichtiger Fahrweise und Einhalten der folgenden Verhaltensmaßregeln kann man oft noch mehrere 100km mit einer rutschenden Kupplung zurücklegen und sich oft noch vom Urlaubsort nach Hause retten:
- Nur niedrige Geschwindigkeiten, möglichst nicht über 70km/h, und das im 4. Gang (von 5) bzw. im 3. (von 4),
- sobald Rutschen beginnt, sofort Fuß etwas vom Gas, bis es wieder greift. Jedes Rutschen erhitzt die Kupplung und macht Verschleiß,
- mit wenig Gas anfahren, Gänge ohne nennenswerten Vorschub und damit zu übertragendes Drehmoment relativ hoch drehen vorm Schalten,
- hohe Gänge meiden, weil hierbei besonders viel Drehmoment zu übertragen ist,
- an Steigungen Fuß vom Gas, runterschalten, ganz langsam rauffahren in niedrigem Gang mit hoher Drehzahl,
- Strecken mit starken Steigungen (Kasseler Berge etc.) meiden und umfahren,
- aber Motor immer locker drehen lassen, nichts erzwingen, butterweicher Gasfuß ist gefragt,
- Zum Anhalten nicht erst runterschalten und motorbremsen, sondern ganz auskuppeln und nur die Bremse benutzen.
Funktionsprüfung
Wann „trennt“ eine Kupplung einwandfrei?
Um das Trennverhalten beurteilen zu können, wird bei im Leerlauf drehendem Motor ausgekuppelt.
Nach ca. drei Sekunden Wartezeit sollte der Rückwärtsgang geräuschlos einzulegen sein.
Bei sofortigem Einlegen des Rückwärtsganges treten unweigerlich Schaltgeräusche auf.