Inhaltsverzeichnis
Front -/Windschutzscheibe ausbauen/wechseln, KomplettLackierung
wichtige Daten zu den Scheiben
Scheibendichtungen der Seitenfenster wechseln
Komplettlackierung , wenn schon, denn schon
Warum?
- natürlich Frontscheibe „zerprungen“( SEKURITGLAS) oder „Rißbildung“ (bei Verbundglas)
- viel schlimmer, und nicht so ohne weiteres zu erkennen: Durchrostungen im Scheibenrahmen, die zum Wassereinfluß in die A-Säule führen und der auch die ZENTRALELEKTRIK(Sicherungskasten) beschädigen kann!
Hier sieht man den Scheibenrahmen, links unten, nach Ausschneiden des Dichtgummis und Ausbau der Scheibe.
Die dort zu sehenden Löcher UND die „Verrostung, ganz allgemein“ führen zu dem Wasserdurchlaß.
Abgesehen davon ist die Scheibendichtung durch Witterungseinflüsse so „verbraucht“, dass sie schon Moosgummi-Eigenschaften hat und das Wasser regelrecht „aufnimmt“ und durchläßt.
DAS ist Das Problem!
Und wer vorhat, diese Sanierung„ durchzuführen, muß selbstverständlich erst mal den Rahmen frei machen.
Es gibt 2 Sorten von Scheiben:
- die alte SECURIT - Scheibe, die in „1000 u.m. Splitter“ bricht, die sich dann unangenehmer weise vielfachst auf/unter dem Armaturenbereich, Sitzen und dem Boden verteilen.
- die Verbundglasscheibe; durch ihre Fertigungsart zeigt sie „Rissbildungen je nach Zerstörungsmoment“ und hält meistens im Rahmen, versperrt aber möglicherweise die Sicht für’s Weiterfahren. Sie ist heute STANDARD
Wichtig:
für den Transport und zur Montage des Scheibengummis
- Scheibe nur senkrecht (Zustand = wie eingebaut) transportieren
- Montagetisch sollte eben und „weiche Auflage“ haben
- die Scheibe mit der Rundung nach unten legen (also AUßEN ist unten)
Hinweis:
- es lohnt sich nicht die Scheibe mit der alten, verhärteten Dichtung und mit dem Risiko des Glasbruchs selbst einzubauen
- vor Beginn der Arbeiten alle gefährdeten Bereiche gut abdecken und im Ausbau langsam Vorgehen, um Zerstörung zu vermeiden.
Kosten:
- Scheibe : ab 180.- E aufwärts
- Dichtung: ab 40.- E (IMMER erneuern!)
Dauer des Aus-/Einbaus:
- mindestens 2 Stunden (Fachleute)
- erheblich mehr und mindestens 2 Leute(als „Haltehelfer“)
Werkzeug:
- 1 scharfes Teppichbodenmesser (zum Ausschneiden der Dichtung)
- ein herkömmliches „einadriges Elektrokabel , ca. 3-4mm, mit flexibler Seele“ oder eine herkömmlichen „Nylon - Wäscheleine“; diese ist besser, weil weniger Verletzungsgefahr der Gummidichtung besteht.
- REIFENMONTIERPASTE ist 1. Wahl! oder Talkum/ Hirschfett/Spülmittel; Silikonspray/-fett ist ein „TRENNMITTEL“ und erschwert später Lackierungsarbeiten erheblich!
1. Vorbereiten des LT
Anbauteile wie z.B. Innenspiegel(ist identisch mit dem vom T3 25185750101C bis 08/83 ; Länge 223 mm Breite 175 mm Höhe 85 mm), Verkleidungen und Scheibenwischerarme an der Außenseite demontieren.
2. Entfernung/Aufschneiden des Scheibengummis
Um Splitterbildung zu vermeiden sollte die Wind - Schutz - Scheibe nicht einfach herausgetreten werden(Bruchgefahr).
Das Aufschneiden des Scheibengummis mit einem „Teppichbodenmesser“ ermöglicht einen beschädigungsfreien Ausbau der Scheibe.
3. Ausbauen der Windschutzscheibe
Die freigelegte Windschutzscheibe wird aus dem Scheibenrahmen herausgehoben/gedrückt; von innen und außen IMMER, wegen Bruchgefahr der Scheibe und der damit verbundenen Schnittverletzungsgefahr, mit Schutzhandschuhen arbeiten. Die beste Option ist immer das Abtrennen des Dichtungsgummis.
aber es gibt noch eine andere Möglichkeit (klicken)
4. Inspektion des Scheibenrahmens
Dies muß sehr gründlich gemacht werden! Man darf sich durch das Baujahr nicht täuschen lassen, die weiter unten gezeigten Bilder stammen von einem Fahrzeug Bj. 1995!! Von aussen waren lediglich zwei kleinere Rostpickel“chen„ zu sehen. Nässe in der Innenmatte der Lärmdämmung trotz neu eingedichteter Blinker liessen aber Schlimmeres vermuten…
ACHTUNG:
Beim LT sind hier BÖSE Überraschungen zu erwarten!!!, und hier werdem dem „willigen Sarnierer“ schon deutlich die Grenzen aufgezeigt.
Bild: Frontscheibenrahmen nach dem Abschleifen
Bild: von oben eingesehen
Hier ist genau das Problem zu sehen:
-an der Unterseite des Scheibenrahmens liegen drei Bleche aufeinander die durch Punktschweissungen miteinander verbunden sind.
-Von oben hinter den Scheibengummi gelaufenes Wasser kann sich hier richtig wohlfühlen. VW war diese Problem übrigends durchaus bekannt! Man hat bei den neueren Baujahren ein Blech (als Dach….) über dem Sicherungskasten eingeschweisst, damit kein Wasser mehr direkt auf die Zentralelektrik tropfen kann; das Wasser läuft also direkt in den Fussraum. Toll.
Bild: rechte Seite
In den Bildern sieht man die Löcher aufgrund der Durchrostungen. Sie müssen dicht (schweißen u. ä.) und plan sein.
Bei dem hier gezeigten Fahrzeug wurde das komplette äussere Frontblech herausgeschnitten und durch ein neues (noch erhältliches Originalblech) ersetzt. Danach wurden diese Flächen mit Rostschutz behandelt (Fertan, BOB u.a.)und anschließend grundiert und lackiert. Grundierung/Lackierung müssen vor dem Einsetzen der Scheibe UNBEDINGT echt trocken/ausgehärtet sein.
Ein großes Problem bei der Sanierung ist die Zugänglichkeit der Bleche.
Direkt unter dem Frontblech befindet sich ein Träger der nicht selten in Mitleidenschaft gezogen wird. In diesem Bereich liegen die Bleche dicht beieinander und so ist die Grundierung ab Werk dort sehr mäßig ausgeführt. Wachs oder eine andere Hohlraumkonservierung wurde von VW dort nicht eingesetzt.
Da es sich, von kleinen Löchern abgesehen, doch empfiehlt das Frontblech auszutauschen, wurde bei diesem LT erst das ganze Ausmaß des Schadens sichtbar.
Der Rostfraß am Träger zog sich weiter bis zur A-Säule. Da die Stelle im Crash-Bereich liegt, sollte hier auf jeden Fall das Blech ersetzte werden. Dazu ist es notwendig Bereiche der A-Säule / des seitlichen Scheibenrahmens herauszutrennen, da der Bereich anders nicht zugänglich ist.
Hier zu erkennen: das bereits entfernte Frontblech und der ausgeschnittene Träger. Der Träger wurde bei diesem Beispiel teilweise ersetzt und stammt von einem ausgebrannten Schlachtfahrzeug, welches noch nahezu rostfrei war.
Teile der Rahmenkante wurden hier bereits gestückelt. Alle Bleche wurden mit Zinkstaubspray vor dem Schweißen grundiert. Da der Träger zu diesem Zeitpunkt gut zugänglich war, wurde hier mit Wachs innen und außen nicht gespart.
Anschließend kann das Frontblech eingesetzt werden:
Zu guter letzt musste dann der Bereich um die A-Säule wieder eingepasst werden.
Von innen wurde dann nochmal alles mit Zinkstaubspray und Wachs konserviert.
Fazit:
- fast immer sind im Scheibenrahmen im unteren Bereich, links und rechts, erhebliche Durchrostungen zu erwarten!
- diese müssen „professionell“ ausgebessert werden!; d. h. , komplettes Abschleifen des Rostes, bis man auf „Eisen trifft“. Das „Anschauungsergebnis“ ist FURCHTBAR!!!
- eine Sanierung, ohne vorherige Rostentfernung, mit Roststopper aller Art kann man vergessen. Somit hilft auch „Mike Sanders“ oder eine Grundierung ohne Ausbau der Dichtung, nicht weiter
- „Kleinschweißen“ ist notwendig, bis man nach mehrfach wiederholten „Abschleifen“ eine total neue Oberfläche hat. Das ist sehr zeitaufwendig und damit TEUER! Aber es entscheidet erheblich über die Dauer des Weiterlebens des LT; wie gesagt:
- erst DANACH grundieren und ….
- Auch bei kleineren Roststellen oder bereits im Vorfeld sollte der Träger, das Frontblech und soweit möglich auch der Bereich der A-Säule von innen mit Wachs konserviert werden.
Der Zeitaufwand, und die damit verbundenen Kosten, ist selbst bei Spezialisten vorher nicht konkret veranschlagbar. Aber wie war das: ein Hobby das nix kostet ist auch nix wert!
Nachfolgend noch ein paar Teilenummern:
Vorderwand: 281 805 035 C ca 95€ netto *Nur noch in der neueren Version mit „Huckel“ zu bekommen.
oder hier für 57 €(Stand 6/2017)
Querträger Vorderwand: 281 805 253 D ca 164€ netto *Die äußere Hälfte des Querträgers
Seitenteil: 281 805 054 D ca 152€ netto *Das Außenblech im Bereich der A-Säule komplett, hier nur rechte Seite
5. Frontscheibenrahmen, der Unterbau
Diese Passage ist interessant für die „Blechner/Schweisser“ die den Schadensbereich des Frontscheibenrahmens erneuern wollen.
Der Abbau des Armaturenbrettes ist notwendig, um genügend Platz zum Arbeiten zu haben.
Auch ist darüber nachzudenken, inwieweit man den Innenraum für diese „funkenstiebende, Schleifstaub verbreitende Maßnahme“ gründlich abdecken muss.
Weitere Informationen dazu gibt es hier
http://www.polobeast.de/umbaubilder.html
6. Vorbereitung des Scheibenrahmens zum Einbau
Damit die Scheibe problemlos eingezogen werden kann, wird der Scheibenrahmen mit Silikonfett eingesprüht; aufpassen, so wenig wie möglich auf die Scheibe bringen, heißt, nur mehr zum Putzen
7. Einsetzen der vorbereiteten Scheibe
Vor dem Einsetzen wird der Gummi auf die Scheibe aufgezogen und mit einer Einziehschnur versehen.
Diese zieht man in die Nut, die die Karosserie einnimmt.
Die Kabelenden sollten so viel überstehen, dass man sie leicht je 2xmal um die Hand wickeln kann.
Die Einziehschnur wird mittig UNTEN anfangs eingebracht, und das andere Ende kommt dort auch wieder „raus“.
Die so vorbereitete Scheibe wird nun auf den Rahmen MITTIG aufgelegt/eingerichtet (mit 2 bis 3 Hilfspersonen).
WIchter Hinweis für LT mit Hochdach/Alkoven
8. Einziehen des Gummis
Der Scheibengummi wird mit Hilfe der Einziehschnur von innen über den Scheibenrahmen gezogen.
Es hilft, wenn jemand von außen leicht die Scheibe nach innen drückt, damit sie nicht wieder rausfedert.
Nach dem vollständigen Einpassen der Windschutzscheibe werden die Anbauteile montiert.
Zur Motivierung: ?!
ein Hobbyschrauber wird an den Rand des Wahnsinns getrieben.
9. Reparatur bei weniger Schäden
Falze mit einem Schraubendreher etwas weiten.
Sandstrahlen mit feinem 0,1-0,2 Schlackesand.
Gut ausblasen, gegebenenfalls Sandkörner aus den Falzen kratzen.
Mit Owatrol-Öl Falze innen einpinseln und Falze gleich wieder mit einer Zange zusammendrücken. Owatrol-Öl Reste aussen an den Falzen abwischen, da dieses keinen großen Haftgrund bietet, für die Falze innen ist es optimal. Trocknen lassen.
Owatrol-Öl ist ein Firnisöl und härtet nach 1-2 Tagen aus bei 20 Grad Celsius.
Sind die Falze zusammengedrückt, diese jetzt nochmal innen mit Owatrol-Öl einpinseln. Owatrol-Öl Reste aussen an den Falzen abwischen. Trocknen lassen 2-3 Tage, ca. 20 Grad Celsius.
Jetzt mit Rostschutzgrundierung, Filler, Farbe etc bearbeiten. Ich hatte damals das Brantho Korrux nitrofest verwendet, etwas verdünnen sollte man es, nach Gefühl. Je nach Schichtdicke ca. 3 mal aufgetragen, zu dick ist schlecht ( Farbe bricht an den Kanten), zu dünn auch ( weniger Rostschutzeffekt).
Danach sollte der Rahmen 6-8 Wochen bei ca. 20 Grad durchtrocknen, man zieht sonst die Farbe wieder runter.
Anschließend Mike Sanders Fett in die Falze und aussen gestrichen und den Gummi aufgezogen. Gefettet geht der Gummi besser rauf und schützt die Farbe, da es gleitet.
Owatrol-Öl wird wenig benötigt, eine 125 ml Dose reicht auf jeden Fall. Auch Mike Sanders die kleinste Einheit, 750 g Dose.
—gerald 11:58, 27 August 2014 UTC
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