Es geht hier um die „praktische Durchführung“ einer Reparatur, die erhebliche Vorkenntnisse/Erfahrungen erfordert. Und dazu nimmt selbst der LT-Diesel-Spezialist gerne noch zur Unterstützung das Werkstatthandbuch zur Hand, eben weil das Thema so umfassend ist.
Ohne umfassende Vorkenntnisse, ist diese Reparatur nicht erfolgreich durchführbar!
Es ist jedem anfangs angeraten, diese zusammen mit einem erfahrenen Mechaniker mit Kenntnissen über die Einspritzpumpe(ESP)durchzuführen!
Der Beitrag ist für die Leute gedacht, die eine „Heranführung“ zu diesem Thema brauchen und ersetzt nicht das „Werkstattbuch“.
Am Anfang wichtig, weil am Ende der Reparatur immer wieder gerätselt wird, wo gehört welche Leitung von/zu welcher Einspritzdüse hin ; man nennt das auch Hirschgeweih und muss Immer problemlos zu montieren sein.
; (Danke , LT-Harry für die Bilder)
Und das braucht man UNBEDINGT!!!
Hier am Beispiel vom Turbodiesel mit Motorkennung DV
Der DV-Motor hat den Einstellwert von o,85mm
Werte für andere Motoren sind hier
Als erstes benötigt man eine Messuhr mit passendem Adapter und Taststift.
Wer schon eine Uhr sein Eigen nennt, kann auch einzelne Adapter in der Bucht (z,. B. bei „Ebay“)erwerben.
Neuen Dichtring für die Verschlussschraube (069130231A M8x1 SW12. ca 2,90€) an der Einspritzpumpe besorgen (ein „Muss!!„, denn nichts ist blöder, als wenn die Stelle hinterher undicht ist und der Motor deswegen nicht mehr läuft). Es ist ein Kupfer-Dichtring (8×11,5)mit der Nummer N 0138076 ca 0,15€ per Stück (Stand 06/2016). Oft wird es mit dem alten Ring wieder dicht, insbesondere, wenn immer das korrekte Anzugsmoment von max. 15Nm verwendet wurde, sonst muss halt der neue Ring her. Die Dichtstelle liegt direkt vor dem Förderkolben und muss gegen den kompletten Einspritzdruck von ca. 200bar abdichten.
- Die Verschlussschraube befindet sich an der Pumpe da, wo die Leitungen für die Düsen rauskommen, mittig, 12er Schlüssel). Mit Knarre, Nuss + Verlängerung bekommt man sie ohne Demontage der Einspritzleitungen heraus.
- Um die OT Markierung zu finden, muss am Übergang Motor / Getriebe eine längliche Gummiabdeckung weggeklappt werden (ist nur aufgesteckt). Siehe auch "OT" finden.
- Danach kann man oben den Zahnkranz des Schwungrades sehen.
- Rechts daneben auf der glatten Fläche des Rades muss eine 0 - Markierung zu sehen sein. Die muss der Nase an der Getriebeglocke genau gegenüber stehen.
- Um sicher zu gehen und das Auffinden dafür zu erleichtern, die Blech- / Kunststoffabdeckung der Einspritzpumpe lösen, eine Schraube entfernen und das Teil zur Seite klappen.
- Auf dem Pumpenrad befindet sich eine Kerbe die mit den entsprechenden Kerben am Pumpenflansch und der Konsole fluchten sollte.
- Im Pumpenrad befindet sich eine Aussparung, in die eine 10er Nuss (klein)genau reinpasst und die Pumpe festsetzt. Wer hat kann auch den Original Dorn benutzen. Es geht aber auch ganz ohne, die Pumpe hat nur die Neigung, nicht im OT stehenbleiben zu wollen, weil hier intern halt der Förderkolben gegen Federdruck steht.
- Wenn die OT- Markierung an der vorderen Kante gut zu sehen ist, wird die Schraube an der Einspritzpumpe entfernt.
- Um die Messuhr mit Adapter einzuschrauben, muss man unter Umständen (große Ausführung) vorher noch die Unterdruckpumpe, die im Weg, ist abschrauben. Mit einer 40mm-Uhr und einem Adapter mit Klemmbefestigung geht es auch ohne Demontage, indem zunächst der Adapter leer eingesetzt wird.
WICHTIG niemals den Motor nur am Lüfterrad mit der Hand verdrehen!! die Flügel können abbrechen!!
Besser geht es, wenn man einen kleinen Hebel (Schraubendreher)nimmt, und in die Zähne des Zahnrades greift, um den Motor zu drehen. Für die, die einen Viskolüfter haben, geht es sowieso nur so.
- Eine Methode ist, die Pumpe durch Verdrehen einzustellen. Um sie anzuwenden, müssen die Befestigungsschrauben der Pumpe gelöst werden.
- Es gibt davon 4Stück.
3 haben einen Maschinen-Schraubenkopf und eine ist eine Imbusschraube (Innenschlüssel).
- Davon Drei lösen und eine festlassen , an die man gut rankommt.
Diese Methode wird nicht empfohlen, weil man sich je nach Einstellung dann den Montageraum für Einspritzdüsen und Glühkerzen verbaut und auch leicht die Einspritzleitungen durch Torsion beschädigt werden und nicht mehr spannungsfrei sitzen und als Spätfolge reißen können. Auch der Ansatz an der Ölwanne für den Peilstab kann beschädigt werden, es bilden sich aufgrund der Verspannung Risse in der Ölwanne. Besser ist die im Folgenden beschriebene „Profi-Methode“.
Profis stellen den Motor so ein.
Der Vorteil bei dieser Methode.
-es gibt keinerlei Verspannungen an den Einspritzleitungen,
-außerdem muss an der Pumpe selber nichts los geschraubt werden.
Voraussetzung für das Einstellen ist die Anfertigung eines Hebels der in das Antriebsrad (Nockenwellenseitig)für die Einspritzpumpe passt.
Diese Bilder sind selbsterklärend (auf die kleinen Bilder zur Vergrößerung „doppellklicken“):
-Abdeckung vom Pumpenantrieb abbauen.
-die Unterdruckpumpe demontieren und
-die Messuhr in die Pumpe (Prüföffnung) einschrauben.
-Motor auf „OT“(obersten Totpunkt durch Drehen)einstellen.
-Hebel ins Nockenwellenrad einführen und die Befestigungsschraube lösen (Hebel festhalten)
-Blickrichtung in Fahrtrichtung; Hebel vorsichtig im Uhrzeigersinn (rechtsherum) drehen, bis der Zeiger der Messuhr stehen bleibt.
-nun die Skala auf 0,01mm Vorspannung stellen(dabei den Hebel halten).
-Blickrichtung in Fahrtrichtung; gegen den Uhrzeigersinn (linksherum) den Hebel auf 0,85mm drehen und die Halteschraube anziehen.
Anzugsdrehmoment 100 Nm.
Der Förderbeginn ist damit korrekt eingestellt!
Voraussetzung
Zahnriemenspannungen (vorne und hinten) und Steuerzeiten (vorderer Zahnriemen) sind korrekt eingestellt.
Alle Teile des Riementriebs in gutem Zustand (Alter, Laufleistung, optischer Eindruck, spielfreier Leichtlauf von Rollen, Wasserpumpe usw., ESP dicht) sonst besser erst Zahnriemenwechsel / ESP-Überholung durchführen.
Vorarbeiten
Einstellung
Nacharbeiten
ltpit 14:00, 08 Januar 2012 UTC, tiemo 17:25, 09 Juli 2017 UTC
—gerald 17:22, 26 December 2015 UTC
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