Umbau der Vorglühanlage auf Arbeitsrelais

Hierzu gibt es bisher 2 Versionen, die hier aufgezeigt werden; mit 1 bzw. 2 Arbeitsrelais.

Während des Vorglühens fließen gut 100 Ampere von der Batterie über die Zentralelektrik, um dort über das Vorglührelais wieder zurück zu den Glühkerzen zu fließen.

Sehr lange Wege und im Neuzustand sicherlich kein Problem, jedoch mit zunehmendem Alter stellen sich oftmals Kontaktprobleme an den Steckern bzw. den Kabelschuhen ein.

Anlass für meinen Umbau waren erste Probleme mit der Vorglühanlage im letzten Urlaub.
Ein teilweises „flattern“ des Vorglührelais während der Fahrt, und irgendwie unkontrollierter, sehr hoher Stromfluss selbst im warmen Betriebszustand.

Im WIKI gibt es zum Thema Zentralelektrik sehr gute Beiträge, einen davon habe ich aufgegriffen und praktisch umgesetzt.

Vorglühanlage ist das Thema und verfasst wurde es von unserem Forenmitglied TIEMO.
Im Folgenden möchte ich zeigen, wie eine praktische Umsetzung aussehen kann.

Der gewählte Platz für den Sicherungskasten und die 2 Arbeitsrelais befindet sich innerhalb der Sitzkonsole.
Wie später in Bildern zu sehen ist, müssen dort keine Bohrungen für Kabelbaumdurchführung und Befestigung der neuen Trägerplatte gebohrt werden. Nur für die Fixierung des Kabelbaums sind 4 „Befestigungsbohrungen“ notwendig.

Der „Kabelbaum“ verläuft unterhalb der Sitzkonsole, innerhalb des Batteriekastens.
Die Kabeldurchführungen vom Batteriekasten zum Motorraum befinden sich links neben dem 70mm² Starterkabel zum Anlasser.

Beim Bohren der neuen Kabeldurchführungen ist unbedingt darauf zu achten, dass man keine Kabel oder die Kraftstoffleitung ( im Motorraum ) beschädigt.

Vom Motorraum aus lässt sich das aber nicht erkennen (bestenfalls ertasten ). Man muss den hinteren Teil der Motorschutzwanne abschrauben und von unten schauen, gegebenenfalls störende Leitungen zur Seite fixieren.

Der vorhandene (Streifen-) Sicherungskasten innerhalb des Motorraums dient nun als „Übergabepunkt“ um die Kabel vom Vorglührelais (Klemme 87 ) mit den neuen Kabeln des Arbeitsrelais (Klemme 86 ) und um das Leistungskabel vom Arbeitsrelais (Klemme 87 ) mit den Glühkerzen zu verbinden. Mehr hierzu am Ende des Beitrags.

Als Träger habe ich ein Alu- L -Profil 50 x 50 x 3 mm gewählt und darauf gut zugängig den Sicherungskasten und die Arbeitsrelais befestigt:

Der Kabelbaum besteht aus doppelt isolierten Solarleitungen. Die Hauptzuleitung von der Polklemme bis zum Sicherungskasten im Querschnitt 10mm² und die weiteren Kabel 4mm² . Die 2 Massekabel von Klemme 85 zur Minuspolklemme in 2,5mm². Da alle Kabel blau sind ist es unumgänglich, diese zu markieren. In meinem Fall dienen hierzu Kabelbinder.

Farbige Kabel entsprechend dem Schaltplan wären professioneller und absolut zu empfehlen wenn man ohnehin Kabel kaufen muss. Da ich aber noch sehr viel Solarkabel hatte, habe ich mich dazu entschieden dieses zu verwenden, zumal es sich um sehr hochwertige Kabel handelt. Wichtig ist nur, dass die „neuen“ Farbkennzeichnungen im Stromlaufplan eingezeichnet werden und diesen dann bei den Originalunterlagen zu bewahren, ansonsten wird es später nur noch schwer sein, den Stromlauf nachzuvollziehen.

Im Folgenden zum Einbau in den LT.

Sitzkonsole.
Das Loch für die Kabeldurchführung ist vorhanden, genau wie die 2 Bohrungen an der Stirnseite.
Die 4 Bohrungen für die Kabeldurchführungen müssen gebohrt werden.
Mit Hilfe von Kabelbindern wird später der Kabelbaum an der Unterseite fixiert.

Die vorhandenen Löcher an der Stirnseite der Sitzkonsole bieten sich an, um das L-Profil zu befestigen.

Um den Aluträger akustisch und mechanisch zu entkoppeln (Vibrationen), dienen je 2 EPDM Unterlagscheiben.



Einbauposition innerhalb der Sitzkonsole.
Durch die EPDM Scheiben besteht kein metallischer Kontakt zum oberen Falz der Sitzkonsole.



Kabeldurchführung , als Kantenschutz Aeroflex EPDM- Rohrisolierung
Mitte rechts sieht man eine Kabeldurchführung, diese dient zur Kabelbaumfixierung an der Unterseite durch Kabelbinder.


Fixierter Kabelbaum unterhalb der Sitzkonsole.




Kabeldurchführungen vom Batteriekasten zum Motorraum, rechts daneben die Durchführung des 70mm² Kabels zum Anlasser.
Beim Einführen der Kabel etwas Gleitmittel verwenden .

Das Blech für die 4 Bohrungen ( Kabeldurchführungen ) leicht ankörnen
(festes Körnen würde eine Verformung des dünnen Bleches verursachen ).
Nach dem Körnen mit einem 2 mm Bohrer vorbohren und dann auf 7,5 mm aufbohren.
Die Bohrlöcher werden nun so gut es geht entgratet und mit einem Korrosionsschutz versehen,
ich habe Zinkfarbe mit einem feinen Pinsel aufgetragen.

Links oben die 2. Fixierung (weißer Kabelbinder ) des Kabelbaums.

Im nächsten Schritt werden nun die Verbindungen zwischen den Schaltkabeln die vom Vorglührelais
( Klemme 87 ) kommen mit den entsprechenden Kabeln des Arbeitsrelais ( Klemme 86 ) verbunden.
Gleiches gilt natürlich auch für die neuen Leistungskabel des Arbeitsrelais ( Klemme 87 ) mit den Glühkerzen.

Der original verbaute Sicherungshalter im Motorraum dient bei meiner Variante jetzt nur noch dazu, um die entsprechenden Kabel zu verbinden.

Original verbauter Sicherungsträger mit 50 A Streifensicherungen.

Original verbauter Sicherungsträger ohne die Streifensicherungen und neu verkabelt.

Hier sind schon die oben genannten Kabel mit den originalen Kabeln verbunden. Diese Variante hat den Vorteil, dass sie mit sehr geringem Aufwand zurück gebaut werden kann.

Um das Ganze wieder in den Originalzustand zu bringen, müssen nur die blauen Kabel im Motorraum und die Zuleitungen von den Polklemmen zum Arbeitsrelais entfernt werden. Streifensicherungen rein und schon fließt wieder der ganze Strom über die Zentralelektrik; nur für den Fall, dass ein penibler TÜV-Prüfer eine H-Zulassung daran scheitern lassen sollte.

Benötigte Teile:
Aluträger L- 50 x 50 x 3 mm
Sicherungskasten mit Goldbeschichteten Kontakten ca. 3 Euro
Glassicherungen, goldbeschichtet 50 A ca. 30 Cent pro Sicherung
Arbeitsrelais ( Trennrelais ) Kräcker PA66-GF 30, 12 V / 70 A ca. 15 Euro pro Stück
Relaisträger VW 251 937 501 A ca. 4,5 Euro pro Stück
Kabeldurchführungen für 6mm² (Solarkabel ist doppelt isoliert, entsp. 6mm² )
Schrumpfschlauch
Kabelösen, Adernendhülsen , Kabelbinder, Polfett, Gleitmittel

Kabelbaum:
Ca. 50 cm 10mm²
Ca. 4 Meter 4mm²
Ca. 70 cm 2,5mm²

—Peter aus ODW 20:10, 07 Oktober 2016 UTC

Angelehnt an o. a. Version wird hier nur 1 Arbeitsrelais verwendet, das natürlich auch stärkere Zuführungskabel braucht. Das Relais ist außerdem außerhalb des Motorraumes verbaut.

Mit diesem Relais werden beide Stromschienen, also alle Glühkerzen, versorgt. Deshalb fällt ein Kabelanschluss an der Streifensicherungspltte weg.

Ansteuerung des Relais

Die beiden Kabel vom Vorglührelais zur Streifensicherung im Motorraum mit dem roten Kabel verbinden und mit dem 10mm² Kabel im Panzerrohr zum Relais führen.

Letztlich muss lediglich noch eine „Brücke“ zum nicht belegten Stromanschluss gelegt werden.

1X Trennrelais 12V/200A ca 10€ (Halter für Schraube entfernen)

1x Kopp Verteilerdose Abzweigdose Aufputz-Feuchtraum IP54/65 80x80x63 ca5€

2x RohrkabelschuheCU/VZ 6mm² bis 50mm² M6

1x RohrkabelschuheCU/VZ 6mm² bis 50mm² M8

1x RohrkabelschuheCU/VZ 6mm² bis 50mm² M5 ca je Stck 0,6€

2m 10mm2 flex Kabel (Baumarkt von der Rolle) ca 3€

1,5m 1,5mm2 flex. Kabel (Trennrelais zum Sicherungshalter)

0,5m 1,5mm2 (Trennrelais Massekabel)

2x Flachstecker Quetschhülse (Steuerungsanschlüsse Relais)

2x Ringkabelschuhe Quetschhülse (Verbindung 2 Kabel vom Vorglührelais im Motorraum zum Trennrelais und für das Massekabel); (Werner mit dem Turbo CP, 10/2016)

—gerald 21:32, 13 February 2017 UTC

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