230V im Wohnbereich - Sicherungen und FI-Schalter

Netzeingang

Die 230V Installation ist in einem Wohnwagen oder Wohnmobil eine ganz erhebliche Gefahrenquelle.
Anders als bei der häuslichen Elektroinstallation liegt die Phase nicht immer am gleichen Draht an.

Im häuslichen Sicherungskasten sind die Verhältnisse klar:
Braun = L1 = „Phase“
Blau = N = Neutralleiter oder „Rückleitung“
Grün-Gelb = PE = „Schutzerde“
Mit diesem Hintergrund denken viele Elektriker, das müsse im Wohnwagen oder Wohnmobil auch so sein.
NEIN, ist es NICHT !!!

Mit den blauen Steckern hat man versucht, die heile Welt der „Haushaltselektriker“ bis in den Wohnwagen, ins Wohnmobil zu retten.
Mit der Nase am blauen CEE-Stecker ist ein Verdrehschutz eingeführt worden.
Wenn kein Dreher im Kabel ist, kommt die Phase im Fahrzeug wieder auf dem braunen Draht an.

Oh weh oh weh, wenn ich da einen Schukoadapter sehe.
Bei den Camper sehr beliebt, sind Adapter auf Schuko, Kabeltrommeln mit Schukostecker, und wieder ein Adapter zurück auf blauen CEE.
Und wo ist jetzt die Phase ???
Wenn der „Haushaltselektriker“ jetzt die Sicherung oder den LS/FI-Schalter am Netzeingang nur einpolig ausgelegt hat, kann dieser Schutz-Schalter selbst zur absoluten Gefahr werden.
Gedankenspiel- Ausgangslage :
Einpoliger Sicherungsautomat oder FI-Schalter schaltet braunen Draht.
Die Phase kommt über den blauen Draht ins Fahrzeug, die Rückleitung ist jetzt braun.

Schaltet jetzt der Sicherungsautomat oder der FI aus irgendeinem Grund ab, trennt er die Rückleitung auf.
Statt die Phase zu abschalten wird jetzt die Rückleitung aufgetrennt.
In Folge ist Phase auf allen braunen und blauen Drähten im Fahrzeug.
Das Unglück ist jetzt kaum noch aufzuhalten.

Deswegen verbaut in Fahrzeugen immer 2polige Sicherungsautomaten oder 2polige FI-Schalter.

 
start/aus_umbauanleitungen/wohnmobilausbau/wohnmobilelektrik/230v.txt · Zuletzt geändert: 2024/01/26 19:39 von stefansteinbauer