Weil meine Lehne der vorderen Sitzbank doch schon etwas durch ist, hab ich den Bezug abgenommen und polster das Teil etwas auf. Im Ursprung sind da nur Feder (davon deutich zu wenig), eine Kokosmatte, darüber so ein Vlies, schaut aus wie dieses MalerVlies und dann der Kunstlederbezug drüber.
-Lehne abschrauben,
-Kopfstütze runter und
-versuchen die Hülsen dafür rauszuziehen. Die hängen teilweise recht fest. Wenn das nicht geht, hinten unten an der Lehne die dreieckigen Haken vorsichtig aufbiegen.
Danach lässt sich der Bezug soweit nach oben abziehen, dass man an die Hülsen der Kopfstützen drankommt.
-Die Rastnasen zusammendrücken und rausschieben, danach Bezug abziehen.
Dort erscheint erst mal so ein Filzstoff, ähnlich dem Malervlies, darunter eine Kokosmatte. Die bröselige Kokosmatte hab ich vorsichtig abgenommen, aufgeklappt und den Umriss auf eine neue Kokosmatte übertragen und zugeschnitten.
-Das Drahtgeflecht habe ich an mehreren Stellen mit Zaun/Spanndraht zusätzlich verbunden, um die Leerflächen zu verringern.
Danach die Kokosmatte drauf und umschlagen.
Dann hab ich einen mittelharten 2 cm dicke Schaummatte zugeschnitten; dazu die Wangen etwas ausgespart, damit der alte Bezug darüber passt und auf die Kokosmatte mit Sternzwirn an einzelnen Punkten auf der Matte fixiert.
Im Normalfall hätte ich drüber jetzt ein Polstervlies gelegt, hatte aber noch jede Menge Polsterstoff über, den ich dann drübergezogen und auch an einzelnen Stellen mit Faden fixiert hab (der wird aber auch schon an den erwähnten Haken eingehängt.
-Danach den ursprünglichen Bezug wieder aufgezogen, an den Haken eingehängt und wieder vorsichtig zurückgebogen (im Bezug ist dort ein Federstahl, der eingehängt wird). Sitzt und passt alles soweit, die Löcher für die Kopfstützenhülsen ausschneiden, und zwar richtig ausschneiden, weil sonst die Matte ins Loch reingezogen wird und es im Gestell zu eng wird.
Im Großen und Ganzen also kein Hexenwerk. Eigentlich sollte es nur eine schnelle Notreparatur sein weil die Federn übel ins Kreuz gedrückt haben und eigentlich die Sitzbank irgendwann einen Stoffbezug bekommen soll. Das Ergebnis ist deutlich besser als erwartet, die Wellen auf den Bilder sind tatsächlich deutlich geringer als auf dem Foto.
Bei der Gelegenheit, die Sitzbank war eh ausgebaut, das Sitzpolster soweit ok, habe ich noch einen Blick draufgeworfen. Da das Sitzpolster auch ein Drahtgeflecht verbaut hat und dort der Polsterschaum direkt draufliegt, konnte ich sehen, dass sich das Drahtgeflecht auch schon teilweise bis zu 2cm in den Schaum eingearbeitet hatte.
Hier hab ich nur die Längsverbinder zu den Querverbindern (Drahtschlingen) aufgebogen, entfernt und eine Lage Kokosmatte, passend zugeschnitten und das Drahtgerüst und Polsterschaum eingeschoben, danach die Verbinder wieder montiert und fertig.
Ergebnis,
die Sitzfläche ist wieder etwas strammer und das Drahtgestell dringt nicht mehr in den Schaum ein.
Somit hab ich eine Sitzbank, die mit dem unbeschädigten Bezug sowohl optisch und technisch die nächsten Jahre wieder fit sein wird.
Erstaunt hat mich bei der ganzen Sache, dass ein Bauteil mit Schaum und das andere mit Kokosmatte gearbeitet wurde. Die Lehne dürfte von der Machart wohl eher an das Gestühl eines alten R4 erinneren.(Auzugsweise aus Forumsbeiträgen von Uwe aus dem Schwabenland, 24.03.2017 19:24)